4 Deutsche Rekorde, 3 WM-Tickets sowie 63 Medaillen und in 61 Prozent der Starts in Vor- und Endläufen neue Bestzeiten für die Para Schwimmer*innen des Sportlandes Brandenburg bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften 2025

Brandenburgs Paralympicsmedaillengewinner Josia Topf (BPRSV) und Gina Böttcher (SV Motor Babelsberg) überzeugen auch bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften und untermauern ihre Ansprüche auf Medaillen bei den Weltmeisterschaften im September. Den Wohl größten Jubelschrei nach hart erkämpften Zielanschlag hatte Maike Naomi Schwarz (SV Motor Babelsberg). Bei ihrem ersten internationalen Finale der diesjährigen Mesiterschaften knackte sie über 100m Freistil die WM Norm für Singapur. Nach ihrem tollen Comeback mit Deutschen Rekord bei den Paralympischen Spielen im vergangenen Jahr, sicherte sie sich nun um 4/100 Sekunden das Ticket für ihre fünften Weltmeisterschaften im September.

Team Brandenburg Para Swimming Academy Potsdam bei der IDM 2025

Josia Topf

Maike Naomi Schwarz

Tom Brimacombe

Jeweils zwei Mal unter den Nationalen Rekordmarken ihrer Startklassen blieben Topf (100m Freistil und 200m Schmetterling) und Böttcher (Vor- und Endlauf über 100m Schmetterling). Eine beeindruckende Renneinteilung hatte auch der erst 14-jährige Tom Liam Brimacombe (SV Motor Babelsberg) der über 200m Rücken in der Startklasse S5 einen neuen Deutschen Rekord aufstellte. 
Mit insgesamt 34 persönlichen Bestleistungen und 38 Saisonbestleistungen überzeugten die Schwimmerinnen und Schwimmer der Bundesstützpunktes in Potsdam in der Berliner SSE bei 61 Prozent ihrer Rennen. Nach vier langen Wettkampftagen bei den in den Vorläufen nationale und internationale Titel und und Abends in den internationalen Finals der Offenen oder Jugend Klasse die Medaillen vergeben wurden, sammelten die Bundes- und Nachwuchskader schnell weit über 10 Einzelstarts. Das Team der Para Swimming Academy des Bundesstützunktes Potsdam sicherte sich insgesamt 4x Gold, 2x Silber und 10x Bronze in der internationalen Wertung und 12 nationale Titel, sowie 11x Silber und 3x Bronze. Die Nachwuchskader überzeugten mit 6x Gold, 3x Silber und 5x Bronze in der nationalen und internationalen Jugendwertung, der international ausgetragenen Deutschen Meisterschaften. 
Schwarz, Topf und Böttcher erfüllten und bestätigten ihre Normzeiten für die diesjährigen Weltmeisterschaften. Verena Schott, die nach den Paralympics in Paris eine Babypause eingelegt hatte, verpasste die Normzeit für die WM um 9/10 Sekunden, zeigte aber mit einem umfangreichen Streckenprogramm, dass ihr Saisoneinstieg durchaus gelungen ist. Sie sicherte sich Bronze über 50m Rücken im internationalen Finale und insgesamt sieben Medaillen in der nationalen Wertung. Mit den erreichten Leistungen konnte sie sich für eine mögliche WM-Nominierung empfehlen.   
Potsdams Silbermedaillengewinnerin aus Paris Gina Böttcher sicherte sich in zusammen 15 Vor- und Endläufen zwei Gold- und vier Bronzemedaillen in der internationalen Wertung und bekräftigte ihren Status als vielseitige Schwimmerin mit sechs nationalen Titeln. Jeweils zwei Gold- und Bronzemedaillen im internationalen Startfeld erschwamm sich Josia Topf und landete damit auch sechs Mal in der nationalen Wertung auf dem Treppchen. Im Rahmen der IDM wurden er und sein Heimtrainer Chris Thiel zum Sportler bzw. Trainer des Jahres 2024 ausgezeichnet. 
Nisanur Kocabas, die nach einem Sturz kurz vor Beginn der Meisterschaften leicht gehandicapt an den Start ging, konnte über 100m Rücken und 200m Lagen jeweils im Vor- und Endlauf in der internationalen Kategorie zu Silber und Bronze schwimmen. In ihrer Altersklasse Jugend A gewann sie auf Grund ihrer Vielseitigkeit 5x Gold und 1x Bronze. Kocabas wurde im Rahmen der IDM für die Europäischen Paralympischen Jugendspiele im Juli in Istanbul nominiert und zur Nachwuchssportlerin des Jahres 2024 ausgezeichnet. 
Die Potsdamer Nachwuchskader und Schüler der Eliteschule des Sports konnten vor allem in den nationalen Altersklassenwertungen zahlreiche Top10 Platzierungen einfahren. In einem spannenden Rennen über 400m Freistil überzeugte Jay Maddox Fuhrmann (SV Motor Babelsberg) bei seinem ersten internationalem IDM Jugendfinale. Yannick Eckart (SV Motor Babelsberg) bestätigte im Vor- und Endlauf seine NK I Norm über 50m Freistil und stand zwei Mal im internationalen A Finale. Leonie Mai aus Lübeck, die seit längerer Zeit an den Maßnahmen des Bundesstützpunktes teilnimmt wurde zu erfolgreichsten Bestzeitsammlerin des Brandenburger Teams und stellte bei 12 von insgesamt 13 Starts neue persönliche Bestmarken oder Jahresbestzeiten auf und konnte ihrer NK II Nominierung aus dem Vorjahr weitere Strecken hinzufügen. Babelsbergs  blinder Rückenspezialist Artjoms Balabolins, der an der Blindeschule in Königs Wusterhausen und am Bundestützpunkt Potsdam trainiert, schwamm bei allen Starts persönliche Bestleistungen und sicherte sich über 50m Rücken den vierten Platz in der startklassenübergreifenden nationalen Jugendwertung und qualifizierte sich für sein erstes internationalen Finale. Christoph Naundorf, Tim Hayn und Linus Harms mussten krankheitsbedingt zahlreiche Starts absagen. Harms, der erst im letzten Jahr vom Wasserball zum Para Schwimmen wechselte knackte in seiner Startklasse erstmal die 27 Sekunden Marke über 50m Freistil und konnte sich als Quereinsteiger für den NK II empfehlen und verfehlte in einem gesonderten Time Trial nur um wenige Zehntelsekunden die NK 1 Norm. 
Mit dem Abschneiden des Brandenburger Teams, dass in der kombinierten Mannschaftswertung mit ihren beiden Partnervereinen SV Motor Babelsberg und dem BPRSV, nur vier Punkte hinter dem des BSP Berlins landete, dass auch mit einem kleinen Team beeindruckende Ergebnisse möglich sind. Insbesondere die Nachwuchstalente und gewachsene Startklassenvielfalt zeichnen die positive Entwicklung des Potsdamer Landes- und Bundesstützpunktes aus, der in den vergangenen zwei paralympischen Zyklen knapp 40 Prozent der Deutschen Medaillen bei EM, WM und Paralympics gewinnen konnte. Auf dem Weg zu den Paralympischen Spielen 2028 und 2032 stellt die Zusammenarbeit der Bundeskader und Talente einen entscheidenden Baustein dar, um sich im täglichen Training auf die Jahreshöhepunkte gemeinsam vorbereiten zu können. Bei erfolgreicher Nominierung könnten vier der voraussichtlich maximal 10 WM Teilnehmer aus Brandenburg kommen. 

 

Fotos: © Henschelmedia für Para Swimming Academy Potsdam 

Eregbnisliste 

Ergebnisse nach Medaillen