Rekorde und persönliche Bestleistungen bei der IDM Para Schwimmen 2024

Das schnelle Wasser in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark nutzten Brandenburgs Para Schwimmer einmal mehr und setzen bei der internationalen Deutschen Meisterschaft und World Series Stop in Berlin vom 30.05.2024 bis 02.06.2024 ein paar Ausrufezeichen auf dem Weg zu den Paralympics in Paris. Auch die internationale Konkurrenz mit fast 600 Startern aus über 50 Nationen zeigte, dass möglicherweise selbst das Schwimmen eines Weltrekordes am Ende nicht für eine Medaille in den Multi-Class-Finals reicht.

Bei fast der Hälfte aller Starts stellten die Schwimmerinnen und Schwimmer des Potsdamer Bundes- und Landesstützpunktes Para Schwimmen neue persönliche Bestleistungen auf und sicherten sich dabei insgesamt 16x Gold und je 13 Silber- und Bronzemedaillen in den Wertungen der World Series und Internationalen Deutschen Meisterschaft. Ein Ergebnis, dass ohne die gute Unterstützung im Sportland Brandenburg und entsprechende Vorbereitungsmaßnahmen und Rahmenbedingungen für paralympischen Nachwuchs- und Spitzensport in Potsdam nicht möglich gewesen wäre.

 

Maike Naomi Schnittger und Trainer Maik Zeh.

Team Brandenburg Para Schwimmen.

Para Schwimmerin Gina Böttcher.

Besonders der letzte Wettkampftag machte es aus Brandenburger Sicht spannend. Gleich zwei Mal, also im Vorlauf und im Finale, verbesserten Gina Böttcher (SC Potsdam) und Josia Topf (BPRSV) die Weltrekorde über 200m Lagen in ihren Startklassen (SM4, SM3).

Vor allem Böttcher zeigte, dass mit ihr in mehreren Strecken zu rechnen ist. In ihrer Paradisziplin Rücken schwamm sie über alle drei Distanzen 50m, 100m und 200m Rücken zu neuen persönlichen Bestzeiten und stellte gleichzeitig über 100m und 200m auch neue Deutsche Rekorde in der Startklasse S4 auf. „Super glücklich über ihre Bilanz bei neun Strecken acht Bestzeiten zu knacken“ sei sie dabei, sagte die frisch gebackene dreifach Europameisterin von Madeira. Insgesamt sicherte sie sich in der neuen nationalen und internationalen Wertung aus World Series und Internationaler Deutscher Meisterschaft vier Gold- und sieben Silbermedaillen.

Auch Topf zeigte mit starken Leistungen so kurz nach der EM im April, dass die Paralympics in weniger als 100 Tagen beginnen und für ihn nicht nur eine Finalteilnahme das Ziel ist. Mit fünf Goldmedaillen im Gepäck startet für ihn nun die intensive Vorbereitung für die Spiele in Paris.

Das erhoffte Paris-Ticket über 100m Freistil und 100m Rücken erneut bestätigten konnte Naomi Maike Schwarz (SC Potsdam). Trotz eines harten Wettkampfprogramms mit Einzel- und Staffelstarts, um weiter an der Wettkampfbelastung zu pfeilen, hielten sie nicht davon ab, mehrere Saisonbestleistungen zu knacken. Als Startschwimmerin der Brandenburger Landesauswahl über 4x50m Lagen, welche die Silbermedaille gewann, stellte sie einen neuen Deutschen Rekord über 50m Rücken auf und war sichtlich überrascht, dass trotz dem Wettkampfprogramm und aktuellen Trainingspensum die Form gut war. 

„Nicht ganz zufrieden“ mit ihrem Abschneiden in Berlin zeigte sich Verena Schott vom BPRSV. So hatte sie doch „auf etwas schnellere Zeiten gehofft“, nach dem bei der EM vor weniger als vier Wochen das „Wassergefühl eigentlich ganz gut war“. Dennoch sicherte sie sich bei insgesamt neun Vorläufen und sieben Finalteilnahmen zwei internationale Medaillen (Gold, Bronze) und vier nationale Titel und drei Silbermedaillen.

Der Para Schwimm Nachwuchs des Sportlandes Brandenburgs ließ mit zahlreichen neuen persönlichen Bestmarken und mehren Qualifikationen für die internationalen und nationalen Finals und Nachwuchsfinals ordentlich aufhorchen. Besonders aufregend dürfte für den jungen Jay Maddox Fuhrmann (Jahrgang 2010) der Staffelstart im internationalen Direktfinale mit der Brandenburger 4x100m Freistil Mixed Staffel gewesen sein, bei der zahlreiche internationale Medaillengewinner ins Wasser gingen. Hier belegte die Brandenburger Auswahl als Verbandstaffel den sechsten Platz. Über den „langen Kanten“ 400m Freistil schwamm er ausserdem erstmalig über 250 Punkte und schaffte es als Reserve-Schwimmer leider knapp nicht ins IDM-Jugendfinale.

Einen Sprung in die IDM-Jugendfinals schafften Leon-Elias Kunert über 50m, 100m Rücken und 400m Freistil sowie Christopher Naundorf (beide SC Potsdam). Kunert sicherte sich drain über 400m Freistil die IDM – Jugend Bronzemedaille und Naundorf schaffte es in allen vier Finals über 50m Rücken, Schmetterling, Brust und 100m Rücken unter die Top Acht. 

Auch die jüngsten Starter im Team Brandenburg verkauften sich in den Vorläufen an den vier Wettkampftagen super. So schwammen Justus Meierholz, Artjom Balabolins und Tim Hayn zu insgesamt sieben neuen persönlichen Bestzeiten. 

Eine weitere Silbermedaille gab es für die Brandenburger 4x50m Freistil Mixed Staffel, bei der Yannick Eckart (SC Potsdam) als Startschwimmer eine neue persönliche Bestzeit aufstellte.